Safer netboot: Difference between revisions
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Weiter müssen die Files für den nächsten Bootstage des Clients bereit liegen. |
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== iPXE-Image == |
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Die Images werden aus den Quellen direkt kompiliert. Anpassungen werden über die Kommandozeile beim Kompilieren mitgeteilt. Für HTTPS ist auch eine Anpassung in <code>bin/general.h</code> nötig. Die Optionen, die benötigt werden sind, diese: |
Die Images werden aus den Quellen direkt kompiliert. Anpassungen werden über die Kommandozeile beim Kompilieren mitgeteilt. Für HTTPS ist auch eine Anpassung in <code>bin/general.h</code> nötig. Die Optionen, die benötigt werden sind, diese: |
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Der Typ der Karte (VendorID und ProduktID) kann mittels lspci -nn ermittelt werden. |
Der Typ der Karte (VendorID und ProduktID) kann mittels lspci -nn ermittelt werden. |
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=== ROM flashen === |
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Um das Image auf physische Hardware zu bringen, muss der ROM-Speicher der Netzwerkkarte geflasht werden. Das kann mit den openSource Werkzeug flashrom getan werden. Es bietet sich an, dies unter einem Livesystem (wir haben [https://grml.org/ Grml] verwendet) zu tun. Dabei stellte sich heraus, dass Root-Rechte (wie zu erwarten) aber zusätzlich auch beim Booten der Kernelparameter <code> iomem=relaxed </code> erforderlich sind. |
Um das Image auf physische Hardware zu bringen, muss der ROM-Speicher der Netzwerkkarte geflasht werden. Das kann mit den openSource Werkzeug flashrom getan werden. Es bietet sich an, dies unter einem Livesystem (wir haben [https://grml.org/ Grml] verwendet) zu tun. Dabei stellte sich heraus, dass Root-Rechte (wie zu erwarten) aber zusätzlich auch beim Booten der Kernelparameter <code> iomem=relaxed </code> erforderlich sind. |
Revision as of 13:08, 6 November 2019
Wenn eine Vielzahl von Clientrechnern vorhanden sind, die es zum Beipiel neu zu installieren gilt, dann bietet sich die Installation über Netboot - vorrangig über PXE - an. In der einfachen Umsetzung besteht die Infrastruktur, die nötig für den Netboot ist, aus einem DHCP-Server, der die nötige IP-Konfiguration bereitstellt, und den TFTP-Server, der die Files für den nächsten Bootstage bereit stellt. Wenn ein Client nun über sein PXE-Boot-ROM, welches auf der Netzwerkkarte oder direkt im BIOS, bei internen Netzwerkarten, gespeichert ist, bootet, sucht er nach einer gültigen Konfiguration für das Netzwerk. Daraufhin lädt er vom vom DHCP-Server angekündigten TFTP-Server nötige Komponenten für den nächsten Boot-Stage. Dies sind zum Beispiel Kernel und initrd. Das Problem an dieser Stelle ist das folgende: Die Kommunikation zwichen den Servern und dem Client, insbesondere zwischen TFTP-Server und Client sind unverschlüsselt. Das schreit praktisch schon nach einem Man-in-the-Middle-Angriff. Außerdem gibt es keine Restriktionen in Bezug darauf, welche Clients berechtigt sind, Daten von dem TFTP-Server herrunter zu laden. Das ist dann kritisch, wenn zum Beispiel in der initrd Schlüssel gespeichert werden, um geschützte Netzlaufwerke zu mounten, die es zu schützen gilt. Im Weiteren wird ein Konzept betrachtet, mit dem diesem Problem begegnet werden soll.
Netboot neu überdacht
Um beide Probleme zu beseitigen, ist eine mögliche Antwort HTTPS. In HTTPS sind bereits passende Lösungen eingebaut: Mit der asymmetrischen Krytographie wird das Verschüsselungsproblem gelöst, woduch keine Man-in-the-Middle-Angriffe mehr möglich sind; gleichzeitg werden in HTTPS auch clientseitig Authentifizierung unterstützt. Das heißt alleinig dadurch, dass das "Transportprotokoll", mit dem die Daten zum Client übertragen werden, geändert wird, werden beide Probeleme gelöst. Aber diese Änderung hat auch Änderung in der Infrastrutur zur Folge. Diese Änderungen werden nachfolgend beschrieben.
Neues PXE
Da das gewöhnliche PXE-ROM standardmäßig kein HTTP unterstützt, wird hier eine Alternative gebraucht. Hier bietet sich iPXE an. Auf der Projektwebseite sagen die Autoren selbst: ”iPXE is the leading open source network boot firmware." iPXE unterstützt eine Vielzahl an Protokollen wie HTTP(S), iSCSI, FCoE, AoE, wireless und mehr. Weiter ist der Bootvorgang scriptable. Das heißt, man kann iPXE schon vorher sagen, welche Files von wo geladen werden sollen. Das entbindet von der Notwendigkeit, diese Addressen über DHCP zu verteilen. Von großem Vorteil ist, dass iPXE-ROMs auch für physische Hardware gebaut werden können, die auch auf die Chips dieser Hardware geflasht werden kann. Es bietet auch die Möglichkeit des Chainloadings und eines Bootprompts, um den Netboot manuell vor der Maschine zu bedienen.
Eigene Public Key Infrastruktur
Zertifikate
HTTP soll über TLS abgesichert werden. Dafür sind Zertifikate für die Server- und die Clientseite zur nötig, um eine gegenseitige Authentifizierung zu erreichen. iPXE unterstützt exklusiv [RSA-Zertifikate]. Für unser Vorhaben erstellen wir mit OpenSSL eine eigene (Root)CA, die sowohl das Zertifikat des HTTPS-Boot-Servers als auch die Clientzertifikate für die Clienten, die von diesem Server Material zum Booten herunterladen sollen, signiert. Wir lassen uns von https://ipxe.org/crypto inspirieren:
### preparation
echo 01 > ca.srl
touch ca.idx
mkdir signed
### generating the CA:
openssl req -x509 -newkey rsa:2048 -out ca.crt -keyout ca.key -days 1000
### generating request for the server key (without password protection):
openssl req -config server.conf -nodes -newkey rsa:2048 -keyout server.key -out server.req
### signing server cert
openssl ca -config ca.conf -extensions v3_ext_server -in server.req -out server.crt
### generating request for the client key (without password protection):
openssl req -config client.conf -nodes -newkey rsa:2048 -keyout client.key -out client.req
### signing client cert
openssl ca -config ca.conf -extensions v3_ext_client -in client.req -out client.crt
Dabei finden die folgenden drei OpenSSL-Konfigurationsdateien ca.conf
, server.conf
und client.conf
Verwendung:
ca.conf
enthält spezifische Abschnitte fürv3
-Erweiterungen. Für den Server wird hier die IP-Adresse mit in das Zertifikat alssubjectAltName
mit aufgenommen, was wünschenswert ist, das im Bootrom diese hinterlegt ist und die Auflösung eines DNS-Namens im Bootprozess nicht erforderlich ist. Für den Server wird dieextendedKeyUsage = clientAuth
definiert:[ ca ] default_ca = ca_default copy_extensions = copy [ ca_default ] certificate = ca.crt private_key = ca.key serial = ca.srl database = ca.idx new_certs_dir = signed default_md = default policy = policy_anything preserve = yes default_days = 356 unique_subject = no [ policy_anything ] countryName = optional stateOrProvinceName = optional localityName = optional organizationName = optional organizationalUnitName = optional commonName = optional emailAddress = optional [ v3_ext_server ] extendedKeyUsage = serverAuth subjectAltName = @alt_names [ alt_names ] DNS.1 = wolftux DNS.2 = wolftux.sar.informatik.hu-berlin.de IP.1 = 192.168.5.22 [ v3_ext_client ] extendedKeyUsage = clientAuth
server.conf
definiert dendistinguished_name
des Boot-Servers.[ req ] distinguished_name = req_distinguished_name prompt = no [ req_distinguished_name ] C = DE ST = Berlin L = Berlin O = HUB OU = Informatik CN = netBootServer
client.conf
definiert dendistinguished_name
des Boot-Clients. Hier könnte man in denCN
die Hardwareadresse der Netzwerkkarte aufnehmen, so dass der Boot-Server abhängig von der mittels des Client-Zertifikats (und des Besitzes des zugehörigen privaten Schlüssels) nachgewiesenen Identität verschiedene Kernel oder Initrds ausliefern kann.[ req ] distinguished_name = req_distinguished_name prompt = no [ req_distinguished_name ] C = DE ST = Berlin L = Berlin O = HUB OU = Informatik CN = netBootClient_HWADDR
Die generierten Zertifikate ca.crt
, server.crt
und client.crt
können mit openssl x509 -in name.crt -noout -text
betrachtet werden.
Webserver
Da der Webserver HTTPS-Anfragen entgegen nehmen soll, bedarf dieser ein kleines an Konfiguration:
<VirtualHost *:443>
SSLEngine on # SSL an
SSLCertificateFile /etc/apache2/server.crt # Serverzertifikat
SSLCertificateKeyFile /etc/apache2/server.key # Serverprivatekey
SSLVerifyClient require # verifiziere Clientzertifikate
SSLVerifyDepth 1 # lass Client mit Zertifikaten bis Tiefe 1 unterhalb
SSLCACertificateFile /etc/apache2/ca.crt # dieser CA zu
#SSLCARevocationFile /etc/apache2/ca.crl # Prüfung auf Widerruf von Zertifikaten (für produktiven Einsatz)
</VirtualHost>
Weiter müssen die Files für den nächsten Bootstage des Clients bereit liegen.
iPXE-Image
Die Images werden aus den Quellen direkt kompiliert. Anpassungen werden über die Kommandozeile beim Kompilieren mitgeteilt. Für HTTPS ist auch eine Anpassung in bin/general.h
nötig. Die Optionen, die benötigt werden sind, diese:
* script (”EMBED=”)
* Zertifikate (”CERT=”)
* Vertrauen (”TRUST=”)
* privaten SChlüssel (”PRIV=”)
Das beigefügt Script beihnhaltet:
#!ipxe # Shebang
dhcp # Netzwerkkonfiguration über DHCP bekommen
kernel https://192.168.5.22/vmlinuz # lade Kernel über HTTPS von URL
initrd https://192.168.5.22/initrd # lade initrd über HTTPS von URL
boot # Bootvorgang
Dann kann das ROM-Image gebaut werden. Mit folgender Zeile wird ein Boot-ROM-Image für eine Intelnetzwerkkarte des Typs 107c gebaut:
make bin/8086107c.rom EMBED=boot.ipxe TRUST=ca.crt CERT=ca.crt,client.crt PRIVKEY=client.key
Der Typ der Karte (VendorID und ProduktID) kann mittels lspci -nn ermittelt werden.
ROM flashen
Um das Image auf physische Hardware zu bringen, muss der ROM-Speicher der Netzwerkkarte geflasht werden. Das kann mit den openSource Werkzeug flashrom getan werden. Es bietet sich an, dies unter einem Livesystem (wir haben Grml verwendet) zu tun. Dabei stellte sich heraus, dass Root-Rechte (wie zu erwarten) aber zusätzlich auch beim Booten der Kernelparameter iomem=relaxed
erforderlich sind.
Wenn mit
lspci -nn | grep Ethernet
05:04.0 Ethernet controller [0200]: Intel Corporation 82541PI Gigabit Ethernet Controller [8086:107c] (rev 05)
herrausgefunden wurde, an welcher pci-Adresse (hier 05:04.0
) die Netzwerkkarte zu finden ist und welcher Programmer (in unserem Beispiel nicintel_spi
)verwendet werden muss (letzteres verrät das flashrom Wiki im Abschnitt "supported hardware" beim Suchen nach 8086:107c
), kann man damit loslegen, die "Flasbarkeit" zu testen:
flashrom -p nicintel_spi:pci=05:04.0
flashrom v0.9.9-r1954 on Linux 4.19.0-1-grml-amd64 (x86_64)
flashrom is free software, get the source code at https://flashrom.org
Calibrating delay loop... OK.
Found Atmel flash chip "AT25F512" (64 kB, SPI) on nicintel_spi.
Found Atmel flash chip "AT25F1024(A)" (128 kB, SPI) on nicintel_spi.
Multiple flash chip definitions match the detected chip(s): "AT25F512", "AT25F1024(A)"
Please specify which chip definition to use with the -c <chipname> option.
Auf der verwendeten Netzwerkkarte stehen offenbar zwei Chips zum flashen zur Auswahl, da unser iPXE-Image größer als 64kB ist, entscheiden wir uns für den weiten Chip und erstellen sicherheitshalber ein Backup (was natürlich anschließend extern des Live-Syystems GRML persistent gespeichert werden sollte):
flashrom -p nicintel_spi:pci=05:04.0 -c "AT25F1024(A)" -r backup"AT25F1024(A)".rom
flashrom v0.9.9-r1954 on Linux 4.19.0-1-grml-amd64 (x86_64)
flashrom is free software, get the source code at https://flashrom.org
Calibrating delay loop... OK.
Found Atmel flash chip "AT25F1024(A)" (128 kB, SPI) on nicintel_spi.
Reading flash... done.
flashrom -p nicintel_spi:pci=05:04.0 -c "AT25F1024(A)" -r 7,28s user 0,00s system 99% cpu 7,285 total
Die Option -c
gibt an, welcher Chip verwendet werden soll, wenn die Netzwerkkarte bzw. flashrom beim Probing mehrere Chips entdeckt.
Bevor das Image geflasht werden kann, muss das Image auf die Größe des Chips (hier 128kB) gepaddet werden. Das kann mit dem folgenden Kommando erledigt werden:
(cat bin/8086107c.rom; tr '\0' '\377' < /dev/zero) | dd bs=1 count=128k of=netBootCA/8086107c.rom_padded_128k
Dann kann das gepaddete Image geflasht werden:
flashrom -p nicintel_spi:pci=05:04.0 -c "AT25F1024(A)" -w 8086107c.rom_padded_128k
flashrom v0.9.9-r1954 on Linux 4.19.0-1-grml-amd64 (x86_64)
flashrom is free software, get the source code at https://flashrom.org
Calibrating delay loop... OK.
Found Atmel flash chip "AT25F1024(A)" (128 kB, SPI) on nicintel_spi.
Reading old flash chip contents... done.
Erasing and writing flash chip... Erase/write done.
Verifying flash... VERIFIED.
flashrom -p nicintel_spi:pci=05:04.0 -c "AT25F1024(A)" -w 25,76s user 0,00s system 99% cpu 25,765 total
Damit kann man nun über HTTPS mit Clientauthetisierung booten.
Testen der Lösung
Im weiteren wird nun neu gestartet und die Netzwerkarte als erstes Boot-Device im Bios eingestellt. Es funktioniert scheinbar wie beabsichtigt:
Der Kernel und die Initrd werden von dem Webserver geladen und gebootet, wie auch das Log-File des WWW-Servers zeigt:
tail -n 2 /var/log/apache2/access_log_nb
192.168.5.101 - - [18/Oct/2019:12:43:54 +0200] "GET /vmlinuz HTTP/1.1" 200 7352432
192.168.5.101 - - [18/Oct/2019:12:43:54 +0200] "GET /initrd HTTP/1.1" 200 10822844
Wir schauen uns aber um sicher zu sein, dass die Verbindung auch tatsächlich TLS-verschlüsselt, beidseitig authentisiert und somit vertraulich und authentisch ist, das Ergebnis noch mit Wireshark an:
und überzeugen uns, dass eine ausreichend stark gesicherte TLS-Verbindung Cipher Suite: TLS_RSA_WITH_AES_128_CBC_SHA256 (0x003c)
ausgehandelt wurde und verwendet wird.