W2022-ITS: Difference between revisions
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Mentoren: [https://sar.informatik.hu-berlin.de/people/wolf_mueller.htm Wolf Müller], [https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/sar/people/sombrutz Robert Sombrutzki] |
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==Tock (Rust&IoT)== |
==Tock (Rust&IoT)== |
Revision as of 11:40, 7 September 2022
Organisatorisches und Anmeldung für IT-Security Workshop 4. bis 14. Oktober 2022
Wenn Sie die unten genannten Themen interessant finden und in den ersten beiden Oktoberwochen Lust und Zeit haben sich damit auseinanderzusetzen, so finden Sie hier den angestrebten Zeitplan sowie die Möglichkeit sich und (optional) ein spannendes eigenes Thema anzumelden.
Entwurf / Themenfindung
Aktuell werden erste Vorbereitungen für den Workshop begonnen und es werden hoffentlich interessante Themen gesammelt ...
JavaCard (erste Schritte)
Für viele sicherheitskritische Anwendungen werden SmartCards als Sicherheitskern verwendet. Für viele Anwendungsfälle (E-Mail Signatur, QES, nPA, eGK, SIM...) gibt es bereits komplette Lösungen die die Karte als Plattform und eine fertige Anwendung enthalten. Will man jedoch eine eigene SmartCard-Anwendung schreiben, ist oft die Verwendung einer JavaCard und die Erstellung einer eigenen Applikation ein denkbarer Weg. Doch wie geht das konkret? Finden Sie es heraus und versuchen Sie eine eigene Smartcardanwendung in Java zu entwickeln und diese gemäß des Global Platform Standards auf der hoffentlich dann vorhandenen Javacard zu installieren und dann zu verwenden. im nächsten Schritt könnte versucht werden, die symmetrischen Schlüssel für OpenVPN durch sichere Hardware auf dem Server zu schützen.
Links:
Mentor: Wolf Müller
WireGuard@Informatik
WireGuard ist ein auf modernen kryptografischen Algorithmen basierendes, in den Linux-Kernel gut integriertes und sehr performantes VPN. Die Konfiguration für einzelne Peers ist sehr übersichtlich. Jedoch ist es nicht vorgesehen, dynamische IP-Adressen nach etablierter Verbindung zu nutzen, sondern diese werden direkt in der Konfigurationsdatei gesetzt. Das reduziert die Komplexität und erhöht die Geschwindigkeit. Wie könnte aber eine komfortable Konfiguration für sehr viele Nutzer (die potenziell auch noch mehrere Geräte haben) aussehen? Gibt es hier bestehende Ansätze, wie (z.B. über einen Webdienst für authentisierte Institutsmitglieder) Konfigurationsdateien (die vielleicht auch einen QR-Code beinhalten) für die Geräte generiert und an die berechtigten Nutzer ausgeliefert werden, so dass potenziell alle Benutzer all Ihre Geräte konfliktfrei mit dem VPN verbinden können?
Auch hierbei ist es sicherlich sinnvoll bereits über eine hohe Sicherheit gegen zukünftige Angreifer mit Quantencomputer nachzudenken man:
"PresharedKey — a base64 preshared key generated by wg genpsk. Optional, and may be omitted. This option adds an additional layer of symmetric-key cryptography to be mixed into the already existing public-key cryptography, for post-quantum resistance."
Ein interessantes Projekt könnte vielleicht wg-dynamic
sein. Aber suchen Sie getrost nach besseren Ideen oder Ansätzen.
Links:
Mentor: Wolf Müller
OpenVPN: performant & sicher
OpenVPN ist ein sehr etabliertes und auch historisch gewachsenes VPN, welches viele Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Das ist einerseits natürlich fantastisch, andererseits auch eine Herausforderung. Im Vergleich zu WireGuard, welches aufgrund seiner schlanken und "state of the art"-Kryptografie bereits Einzug in den Kernel gefunden hat, ist OpenVPN häufig signifikant langsamer und nicht immer sicher konfiguriert.
Können Sie hier weiterhelfen?
- So wäre es wünschenswert bereits jetzt etwas gegen Angreifer zu unternehmen, die den VPN-Verkehr aufzeichnen und später mit einem Quantencomputer entschlüsseln wollen. Weiterhin ist es wünschenswert, die Sicherheitsreserven zu erhöhen. Da Sie bei einer Authentifizierung mittels TLS-Client-Zertifikaten eine eigene PKI verwenden können, bietet es sich an, hier ECC-Schlüssel mit >400 Bit zu wählen. Weiterhin sind die Optionen
--tls-crypt
oder besser--tls-crypt-v2
interessant. Versuchen Sie, einen schnellen und sicheren TLS-Handshake zur Authentifizierung und Schlüsselableitung zu etablieren. - Im zweiten Schritt müssen dann noch die eigentlichen Nutzdaten ver-/entschlüsselt werden. Um dies performant und dennoch sicher umzusetzen, können Sie zum einen versuchen, die Hardwareunterstützung für AES zu aktivieren. Aber selbst wenn Ihnen das gelingt, wird WireGuard wahrscheinlich immer noch weitaus performanter sein. Das Problem ist, dass bislang bei OpenVPN in der Regel zwischen Versenden und Empfang und der Ver-/Entschlüsselung ein aufwendiger Wechsel zwischen User- und Kernelspace erfolgt, der in WireGuard nicht erforderlich ist. Doch auch hier gibt es Hoffnung in Gestalt von "OpenVPN Data Channel Offload", welches unter Linux ein Kernelmodul "openvpn-dco" nutzt um hier die Performance deutlich zu steigern. Konkret werden die AEAD Verschlüsselungen AES-GCM-256, AES-GCM-128 und CHACHA20POLY1305 unterstützt.
Motivation: Bei meinem OpenVPN unter Windows 10 hat sich der Downstream von 48 Mbit/s auf 182 Mbit/s (exemplarisch, nicht repräsentativ) verbessert.)
Links:
Mentoren: Wolf Müller
Eigener-Sync-Server für Firefox
Die Authentisierung mittels (Name, Passwort) wird nach wie vor von vielen Diensten im Internet verwendet. Der Nutzer ist bei der Vielzahl der Dienste schlichtweg überfordert, sich all diese zu merken. Als Konsequenz wurden Lösungen wie Single Sign On oder Open ID vorgeschlagen. In der Post-Snowden-Ära gibt es jedoch Bedenken, die Authentisierung an eine dritte Partei auszulagern, da diese auch im Namen des legitimen Nutzers ohne diesen eine erfolgreiche Authentisierung bewerkstelligen könnte.
Einen anderen Ansatz bieten Passwortmanager. Hier wird dem Benutzer angeboten, mit Hilfe (eines hoffentlich starken Masterpassworts) den Zugang zu den Authentisierungsdaten für die einzelnen Dienste abzusichern. Die Referenzdaten dazu können beispielsweise lokal verschlüsselt gespeichert werden. Allerdings ist es ggf. wünschenswert, den Passwortmanager auch auf verschiedenen Geräten nutzen zu können. Eine Lösung die auch die Synchronisierung zwischen verschiedenen Geräten vorsieht, ist Firefox Sync" was auch direkt im Firefox ohne zusätzliche Plugins oder Erweiterungen nutzbar ist.
Jedoch werden die (zwar verschlüsselten) Referenzdaten auf einem zentralen Server gespeichert. Hier wäre es wünschenswert, eine Lösung umzusetzen, die eine Speicherung auf unserem eigenen Informatik-Server zulässt.
Links:
- Run your own Sync-1.5 Server
- Neue Implementierung in RUST
- Run your own Firefox Accounts Server
- Ansible
- Eigener Sync-Server für Firefox
Mentoren: Wolf Müller, Robert Sombrutzki
Absicherung NFS
Bei NFS-Freigaben sind hohe Anforderungen an die Integrität des NFS-Clienten gestellt, da allein dieser über die Einhaltung der im exportierten Dateisystem gesetzten Rechte entscheidet. Daher ist es essenziell, dass sich bei dem mountenden Clienten wirklich um den beabsichtigten legitimen Rechner handelt. Der Normalfall ist eine simple Überprüfung der IP-Adresse, die in der /etc/exports
angegeben ist.
Untersuchen Sie, welche Verbesserungen hier möglich sind und welchen Aufwand, welche Komplexität die von Ihnen erarbeitenden Lösungen haben. Die verlässlichere Prüfung könnte auf verschiedenen Schichten angesetzt werden. Wünschenswert wäre zumindest eine starke und persistente Authentisierung (z.B. basierend auf privaten Schlüsseln).
Denkbar wäre eine Absicherung über SSL/TLS vielleicht mit einem performanten Modus mindestens zur Integritätssicherung (TLS_RSA_WITH_NULL_SHA, TLS_RSA_WITH_NULL_SHA256, ..., TLS_RSA_WITH_AES_128_GCM_SHA256
), womit zumindest aktive Angriffe unterbunden werden könnten.
Alternativ könnte auch die Verwendung von NFS mit Kerberos helfen. Betrachten Sie das Verhältnis von Sicherheit und Performance.
Links:
Mentoren: Wolf Müller, Robert Sombrutzki
SIKE: Los, stop, schade!
Links:
Mentor: Wolf Müller
Tock (Rust&IoT)
Tock ist ein Betriebssystem für Embeddedgeräte, welches helfen soll IoT-Anwendungen eine sicherere Plattform zu bieten. Die Idee ist verschiedene Anwendungen (ggf. verschiedener Hersteller), die sich nicht vertrauen auf einer gemeinsamen Plattform zu betreiben. Schutz soll vor potenziell bösartigen Anwendungen als auch vor Gerätetreibern geboten werden. Dazu sind Kernel und Gerätetreiber in Rust geschrieben. Zusätzlich nutzt Tock Speicherschutzeinheiten, um Anwendungen und den Kernel möglichst effektiv von einander zu isolieren.
Wir freuen uns, dass knapp vor dem Workshopbeginn ein Hail "open source IoT development board" eingetroffen ist und nun von Ihnen ausprobiert werden kann. Versuchen Sie, mit dem Board zu kommunizieren und vielleicht eine erste Applikation dafür zu finden, zu kompilieren, zu installieren oder schließlich selbst zu programmieren. Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse.
Links:
Mentor: Wolf Müller, Dorian Weber
NTLM Relaying
NTLM Relaying ist eine Standardklasse von Angriffen, die bei Zugriffen auf das interne Netz möglich ist. Das Grundproblem ist, dass NTLM an sich keinen Schutz vor Relay-Angriffen liefert. Daraus lassen sich recht komplexe Angriffsketten bauen (z.B. der PrivExchange Angriff, bei dem das hochprivilegierte Computerkonto des Exchange-Servers weitergeleitet wird), aber auch vergleichsweise einfachere Angriffe sind häufig noch möglich. Es existieren zwei Standard-Tools für Relaying Angriffe:
Die Projektaufgabe ist es zunächst den Angriff zu verstehen und einen Laboraufbau zu erstellen um diesen nachzuvollziehen. Anschließend können kleine Erweiterungen für die oben genannten (in Python geschriebenen) Werkzeuge programmiert werden:
- MultiRelayX erlaubt das Filtern von weiterzuleitenden Nutzern mittels des Parameters -u. Hier wäre es nützlich, wenn Wildcards unterstützt würden (z.B. -u adm*). Der Aufwand hierfür sollte gering sein.
- NTLMRelayX fehlt bisher ein entsprechendes Filter-Feature. Dieses nachzurüsten sollte mit mittlerem Aufwand möglich sein.
- SMB Relaying zielt meist darauf ab, Code auf dem Zielsystem auszuführen (über Zugriff auf den \\IPC$ Share auf dem Ziel und das Erzeugen und Starten eines Dienstes auf diesem Weg). Dies benötigt allerdings administrative Rechte auf dem Ziel. Ein Feature, welches es erlaubt, stattdessen im Kontext der weitergeleiteten Verbindung die vorhandenen SMB-Shares zu enumerieren und zuzugreifen (z.B. über das in Impacket enthaltene smbclient.py), wäre häufig sehr nützlich. Der Aufwand dieses Feature zu implementieren dürfte hoch sein.
Mentoren: Wolf Müller
WebAuthn / FIDO2
WebAuthn ist ein browserübergreifender Standard zur Authentisierung im Web. Die meisten modernen Browser Firefox, Chrome, Safari, Opera unterstützen die Verwendung von Sicherheitstoken zur Authentisierung gegenüber von besuchten Webdiensten ohne die Installation von weiterer Software oder Treibern. Während auch in WebAuthn aufgenommenen Standard FIDO-U2F ursprünglich dazu verwendet wurde, um eine Nutzername/Passwort-basierte Authentisierung durch die Nutzung eines universellen zweiten Faktors gegen automatisierte Angriffe entfernter Angreifer zu härten, ist es mit FIDO2 möglich, sich ganz ohne die Verwendung von Passwörtern zu authentisieren.
Probieren Sie es aus! Wo kann man sich mit FIDO2 authentisieren? (Interessante Webdienste). Versuchen Sie, einen Web-Service mit FIDO2-Authentisierung aufzusetzen! Obwohl WebAuthn/FIDO2 primär zur Nutzung mit Webdiensten entworfen wurde, sind ggf. auch andere Nutzungen (lokales Login, Windows Hello, Linux PAM, SSH, SCP, ...) denkbar. Was geht (schon)?
Mentor: Wolf Müller
Fuzzing
Fuzzing ist eine in der jüngeren Zeit recht erfolgreiche Methode Software weitgehend automatisiert zu testen. Suchen Sie sich ein vielversprechendes Open-Source-Projekt und probieren Sie es daran aus. Berichten Sie uns, wie es funktioniert und auf welche Probleme man stößt, wenn mein einen Fuzzer auf eine Software ansetzen will!
Links:
Mentoren: Wolf Müller, Frank Morgner
DNSSEC@Informatik
Eigentlich wird schon lange über die sichere Variante von DNS gesprochen. Dennoch ist die HU und auch unser Institut noch nicht über DNS-SEC von außen validierbar. Für die Domain hu-berlin.de hat das CMS schon Grundlagen geschaffen, aber die Einbindung nach oben ist noch nicht erfolgt.
Erarbeiten Sie ein Konzept und versuchen Sie, exemplarisch einige Schritte umzusetzen. Welche Software wird benötigt, um eine Zone zu signieren. Wie können Schlüssel sicher aufbewahrt werden. Was ist mit dynamischen Einträgen?
Welche Vorteile bietet DNSSEC bei erfolgreicher Validierung? Mit DANE können auch weitere Felder über DNSSEC ausgeliefert werden. Denkbar wäre zum Beispiel auch SMTP mithilfe von DANE stärker zu machen oder auch SSH-Fingeprints von Informatikrechnern automatisch ausliefern zu lassen und so Trust-on-First-Use oder das manuelle Vergleichen mit unserer Liste zu überwinden.
Links:
Mentoren: Robert Sombrutzki, Wolf Müller
Absicherung KNXD
Der Zugriff auf KNX-Komponenten im Heimnetzwerk (KNX-Bus) kann mithilfe der Open Source Software knxd vom Netzwerk erfolgen. Sinnvollerweise wird der Dienst so konfiguriert, dass er nur im Heimnetzwerk (also in der Regel in einem privaten Netzwerk) verfügbar ist. Dennoch eröffnet sich damit die Möglichkeit, ohne eine weitere Authentisierung auf KNX-Komponenten zuzugreifen. So könnte ein bösartiges Gerät (Fernseher, Staubsauger, Smarter Lautsprecher) die mit meinem Heim-IP-Netzwerk verbunden sind, diese Möglichkeit ausnutzen, um Zugriff auf beispielsweise die Heizungssteuerung oder Türschlösser zu erlangen. Wünschenswert wäre hier eine stärkere Authentisierung. Ideen/Priobleme:
- TLS mit Clientzertifikaten statt TCP-Socket?
- Geht da was mit Wireguard?
- TLS könnte in den Code von knxd integriert werden.
- ETS 5 kann nicht modifiziert werden, geht da was mit stunnel?
- Alternativ könnte man auch versuchen, eine Authentisierung gemäß KNX-IP-Secure Standard umzusetzen, was aber eher für eine Masterarbeit geeignet ist.
Links:
Mentoren: Wolf Müller
Sicherer und schneller SSL/TLS-Handshake
Nach den Enthüllungen von Edward Snowden haben wir verstanden, warum authentische und vertrauliche Kommunikation wichtig ist. Naiv betrachtet, könnte man denken, es ist ausreichend "s"-Protokolle wie https, imaps, pops ... zu verwenden und alles ist gut. Es ist in Praxis jedoch wesentlich komplexer eine unter dem gegenwärtigen Angreifermodell hinreichend starke SSL/TLS-Verbindung zu erzwingen.
In der Vergangenheit wurden zahlreiche teils sehr originelle Angriffe auf SSL/TLS entwickelt, die Seitenkanäle oder auch Probleme im Protokollentwurf oder der Implementierung adressieren. Weiterhin ist es wünschenswert, "forward secureness" zu nutzen, da auch nicht für jeden Server der private Schlüssel immer privat bleiben muss.
Versuchen Sie für einen aktuellen SSL/TLS-Server (z.B. Apache oder NGINX) eine möglichst sichere Konfiguration zu erstellen. Eine gute Orientierung bietet die Technische Richtlinie "BSI TR-02102-2" Behalten Sie dabei auch die Performance für den Handshake im Auge:
- Könnte die Nutzung von ECC hier weiter helfen?
- DH oder ECDH?
- Was muss ein sorgsamer Client alles prüfen, wie kann ihn der Server dabei unterstützen?
- Kann man die gesamte Zertifikatskette auch ECC-signiert bekommen?
- Was ist OCSP-stampling
- Was bringen die einzelnen Maßnahmen?
- Kann Kernel-Level-TLS helfen?
- Wie kann eventuell die Hardwareunterstützung für AES (oder gar ChaCha20) aktiviert werden?
Links:
Mentor: Wolf Müller