Napster
Napster war eine zentral verwaltete Musiktauschbörse, die als erste Killer-Applikation P2P-Technologien verwendet. Das Projekt wurde 2001 nach einer erfolgreichen Unterlassungsklage wegen Verletzung des Copyrights eingestellt. Zentral verwaltet werden die von den Benutzern übermittelten vorhandenen Namen von MP3-Dateien sowie die Suchanfragen. Der Dateiaustausch funktioniert direkt zwischen den Benutzern (peer to peer). Durch die zentrale Verwaltung konnten schnell Ergebnisse zu einer Suchanfrage geliefert werden, während der direkte Transfer zwischen den Clients nicht die zentralen Server belastet. Die graphische Benutzerschnittstelle, die es selbst für Computerlaien einfach macht, sich an der Tauschbörse zu beteiligen und die irc-ähnliche Chatintegration, mit deren Hilfe die Nutzer untereinander Empfehlungen für Musikstücke gaben, bildeten weitere Gründe für den damaligen Erfolg.
Geschichte
Im Herbst 1998 begann der damals 18-jährige Shawn Fanning sein Studium in Informatik an der Bostoner Universität. Dank der vorhandenen Breitbandanbindung ins Internet verbrachte er einen Großteil der Zeit im Studentenwohnheim auf der Suche nach digitalisierter Musik und Gleichgesinnten, die er in der Hackergruppe w00w00 fand, mit der er über den IRC kommunizierte. Durch die unbefriedigende Verfügbarkeit von Musikdateien wuchs in Fanning der Wunsch nach einem Programm, dass die vornehmlich mp3-Dateien direkt zwischen suchenenden und anbietenden Nutzern des Internets vermittelt. Im Januar 1999 arbeitete er bereits an seinem persönlichen "Hello World" - er nannte es Napster, seinen Spitznamen im IRC. Unterstützt wurde er über dem IRC mit w00w00, die bei der Programmierung zur Seite standen. Nach nur einem Semester beendete er sein Studium und gründete im Mai 1999 mit seinem voraus schauendem Onkel, der zu jenem Zeitpunkt ein Internet-Schach-Portal betrieb, die Firma Napster Inc. Als im Juni