Freenet
Gliederung
Einleitung
Geschichte
Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten
- 1999 Erstes Paper: "Freenet: A Distributed Anonymous Information Storage and Retrieval System" von Ian Clarke, Oskar Sandberg, Brandon Wiley, Theodore W. Hong
- 2000 Version 0.1 der Implementatierung in Java (GPL)
- 2002 gemeinnützige "The Freenet Project Inc." beschäftigt einen Vollzeitprogrammierer -- finanziert durch Spenden
- 2006 Version 0.7: komplette Neuimplementierung
- bisher mehr als 2 Mio Downloads, aber wahrscheinlich deutlich weniger aktive Teilnehmer
- sehr aktive Weiterentwicklung
Philosophie und Ziele
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 19
Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.
Negativbeispiele hierbei sind autoritäre Staaten wie China, Indonesien,... Anonyme Kommunikation ist dort Voraussetzung für freie Meinungsäußerung und freien Informationszugriff, weil nur so ein Schutz vor Verfolgung sicher gestellt werden kann.
Aber auch in der EU gibt es bedenkliche Bestrebungen: Die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikatiosverbindungsdaten wird, sobald umgesetzt, unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung das Fernmeldegeheimnis quasi aushebeln und die Unschuldsvermutung umkehren, da die Daten alle Bürger vorsorglich für 6 Monate gespeichert werden.
Motivation des Projektes
Ziele:
- Anonymität: Schutz von Erzeuger, Konsumenten und beteiligten Dritten (Zwischenstationen) vor Verfolgung durch Verschlüsselung und Routing
- Pseudonymität durch digitale Signaturen
- Resistenz gegen Zensur (Löschung von Dokumenten soll unmöglich sein), Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit durch Dezentralisierung und Redundanz (Robustheit bei bösartigen / ausfallenden Knoten)
- effizient und skalierbar bei Speicherung und Routing -- Performance zweitrangig, aber soll gut skalieren und sich an Nachfrage nach best. Daten anpassen
Freenet will und kann aber keine Konkurrenz zu "traditionellen" Filesharing-Netzen sein.
Architektur
Schlüssel
Routing
Netztopologie
Diskussion
Performance
Als wichtigstes Maß für die Performance dient die Anzahl der Hops, die eine Anfrage bis zum Ziel (und die gefundene Datei zurück zum Suchenden) benötigt.
Auf Grund des (gewollten) Aufbaus des Netzwerkes ist es relativ schwierig, diese zuverlässig zu bestimmen: Einerseits sind formale Komplexitäts-Beweise auf Grund der komplizierten Struktur schwierig, andererseits entzieht sich das existierende Netzwerk im Internet sehr erfolgreich dem Blick seiner Schöpfer. Aus diesen Gründen ist die Simulation das vielversprechendste Mittel, um einen globalen Einblick zu erhalten.
Der Simulation nach sollte Freenet für eine Million Knoten eine mittlere Pfadlänge von 30 Hops erreichen. Praktisch kann dieser Wert in beide Richtungen variieren, da einerseits von Dateien möglicherweise mehr Replikate vorkommen als in der Simulation (das würde die Länge verkürzen), andererseis könnten zu volle Routing-Tabellen die Pfadlängen erhöhen.
Security
Probleme
momentaner Status
ergänzende Links
Auf dem 22C3 haben Oskar Sandberg und Ian Clake einen Vortrag über die Neuerungen in Version 0.7 gehalten. Dazu gibt es
- Slides (pdf.bz2)
- eine Java-Demo des Prinzips des neuen Routing Algorithmus.
- In der deutschen Wikipedia gibt es einen sehr ausführlichen Eintrag zu Freenet.