Selbstauskunft "in-the-middle"
Szenario
Aufbau
Bei der Selbstauskunft in the middle möchte ein Webseitenbetreiber Daten aus dem neuen Personalausweis (nPA) eines Nutzers auslesen. Dafür bräuchte er eigentlich ein Berechtigungszertifikat, das von der Vergabestelle vergeben wird. Das Ziel dieses Projekts ist, dem Webseitenbetreiber das Auslesen der Daten zu ermöglichen, ohne dass dieser sich ein Berechtigungszertifikat besorgen muss. Gleichzeitig soll für den Nutzer sichtbar sein, welcher Dienstanbieter welche Daten aus seinem nPA ausliest.
Der Dienstanbieter besitzt ein Berechtigungszertifikat. Dieses berechtigt ihn dazu, bestimmte Daten aus dem nPA auszulesen. Der Dienstanbieter, der in diesem Projekt verwendet wurde, ist die AusweisApp2 bzw. Governikus GmbH & Co. KG.
Ablauf
Initialisierung
Webseitenbetreiber und Nutzer sind über das Internet miteinander verbunden. Über eine geeignete Software kann der Webseitenbetreiber auf den Kartenleser des Nutzers zugreifen.
Der Webseitenbetreiber fragt die Selbstauskunft beim Dienstanbieter an. Zwischen den beiden wird ein SSL/TLS-Kanal aufgebaut.
Auslesen der Daten
Der Dienstanbieter liest die Daten aus dem nPA aus. Dazu wird ein vertraulicher und authentischer Kanal zwischen Dienstanbieter und nPA aufgebaut (siehe EACv2). Der Nutzer sieht auf seinem Kartenleser, welcher Dienstanbieter welche Daten auslesen möchte. Außerdem gibt der Nutzer seine PIN in seinen Kartenleser ein. Das Eingeben der PIN ist notwendig zum Auslesen der Daten und für den Aufbau des EAC-Kanals.
Dadurch, dass der EAC-Kanal vom Dienstanbieter bis zum nPA reicht, kann der Webseitenbetreiber die Kommunikation nicht mitlesen. Er reicht die Datenpakete nur in die jeweilige Richtung weiter.
Anzeigen der Daten
Der Dienstanbieter schickt das Resultat des Auslesens über den SSL/TLS-Kanal an den Webseitenbetreiber. Der Webseitenbetreiber hat nun also die Daten des Nutzers erhalten. Das Vertrauen auf die Authentizität der Daten liegt beim Dienstanbieter.